DAS DARM-MIKROBIOM
WELCHEN EINFLUSS HABEN PROBIOTIKA UND GLUTAMIN?
Das Mikrobiom im Darm ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Gesundheit. Wenige Menschen wissen, wie sie es hegen und welchen Einfluss Probiotika und L-Glutamin nehmen. Hier erfahren Sie es.
Wie funktioniert das Mikrobiom?
Im Darmlumen und auf der Schleimhaut tummeln sich 10 – 100 Billionen Bakterien, aber auch Viren und Pilze: Das ist das Mikrobiom. Virtuos hilft es sowohl Nahrung zu verarbeiten als auch Vitamine, Aminosäuren sowie kurzkettige Fettsäuren zu bilden und das Immunsystem zu unterstützen.
Die meisten Darmbewohner sind nützlich, jedoch sind einige schädliche dabei. Gerät das Mikrobiom aus der Balance, wirkt sich das auch auf unsere Gesundheit aus. Dies geschieht, sobald wir uns über längere Zeit nicht ausgewogen ernähren, gestresst sind, Durchfall haben oder Antibiotika einnehmen.
Probiotika: Für das Leben
Probiotische Ergänzungen und Lebensmittel wie Joghurt oder Sauerkraut liefern unserem Darm wertvolle Mikroorganismen, etwa Laktobazillen oder Bifidobakterien aber auch Hefen, zum Beispiel Saccharomyces boulardii. In ausreichender Menge zugeführt, schaffen sie eine Krankheitserreger abweisende Umgebung. Probiotika tragen außerdem zum Erhalt der Schutzschild-Funktion des Darms bei.
Hinweis: Probiotika gelten im allgemeinen als sicher, im Zweifelsfalle (Immunschwäche, Pankreatitis) sollten Sie vor der Einnahme mit Ihrem Gesundheitsdienstleister sprechen.
Glutamin: Energie und Schutz
Glutamin kommt viel in Quark, Linsen und Haferflocken vor. Mit der Nahrung nehmen wir täglich circa 5 – 10 g auf. Zudem kann der Körper die Aminosäure selbst herstellen. Daher ist eine zusätzliche Einnahme nicht lebensnotwendig.
Glutamin unterstützt die normale Funktion der Darmschleimhaut. Es dient ihren Zellen als Energiequelle, bei glutaminarmer Ernährung verkümmern sie daher. Außerdem kommt es dann zum Leaky-Gut-Syndrom (undichter Darm). Eine gezielte Glutamin-Aufnahme fördert die Darmwand-Dichtigkeit. Das verhindert, dass Allergene, Toxine und Pathogene aus dem Darm in die Blutbahn gelangen, was zu Abwehrreaktionen und Entzündungen führt.
Von erhöhter Darm-Durchlässigkeit begleitet sein können ein Reizdarm, Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Während kritischer Erkrankungen benötigen die Darmzellen mehr Glutamin. Also setzt der Körper seine Muskel-Reserven frei, die schnell verpuffen. Dann hilft die ergänzende Zufuhr. Der Zustand von Colitis ulcerosa Betroffenen, die zusätzliches Glutamin nahmen, besserte sich nach einem Monat, während er sich nach dem Absetzen verschlechterte. Ebenso ging es mit der Darmgesundheit von Morbus Crohn Patienten aufwärts, als sie Glutamin supplementierten.
Hinweis: Glutamin gilt als sicher – sofern Sie die Dosierungsempfehlungen beachten. Diabetiker und Personen, die empfindlich auf den Geschmacksverstärker Glutamat reagieren, sollten eher verzichten.
Probiotika und Glutamin: Vereinte Kräfte
Bei Bauchweh & Co. sinkt unsere Lebensqualität. Jetzt heißt es, die Darmschleimhaut wiederaufzubauen, ihre Funktion zu normalisieren und Entzündungsreaktionen schonend abzuschwächen. Ein Leaky Gut führt zu zahlreichen Gesundheitsproblemen. Probiotika und Glutamin unterstützen die Schutzschild-Funktion der Darmschleimhaut.
Außerdem tragen sie dazu bei, die Mikrobiom-Zusammensetzung zu vervollkommnen, also einer Darm-Fehlbesiedelung vorzubeugen sowie einer normalen Funktion des darmassoziierten Immunsystems beizutragen.
Für ein gesundes Darm-Mikrobiom können Sie Probiotika und L-Glutamin regelmäßig mit Nahrungsmitteln aufnehmen. Aber in bestimmten Situationen ist es hilfreich, die Kost noch zu ergänzen. Dazu zählen neben Verdauungsproblemen Infektionen oder Allergien sowie Medikamenteneinnahme.